Jonas Rinderer dominiert auch bei Grand-Prix-Turnier in Prag – Mit Bruder Fabian Dritter im Teambewerb.

Ruhmannsfelden. In seinem Tatendrang nicht zu bremsen ist momentan Jonas Rinderer. Das zwölfjährige Tischtennis-Talent des Turnvereins 1892 Ruhmannsfelden setzte seinen famosen Siegeszug fort beim internationalen Grand-Prix-Turnier in der tschechischen Hauptstadt Prag. In der mit 78 Buben besetzten Altersgruppe U13 dominierte Jonas Rinderer erneut und gab bei seinen acht Siegen nur zwei Sätze ab. Der Champion stand nochmals auf dem Siegertreppchen als Dritter beim Teamwettkampf mit Zwillingsbruder Fabian, der in der Einzelkonkurrenz das Viertelfinale erreicht hatte.

Beim zweitägigen Turnier in Prag war die ganze Familie Rinderer dabei. Vater Hans und Mutter Petra fungierten als Betreuer der Zwillinge. Die gleiche Aufgabe übernahm deren älterer Bruder Daniel, Teamkapitän des Zweitbundesligisten TTC Fortuna Passau, der vor allem bei den Spielen von Jonas als Coach hinter der Bande saß. Die ehrgeizigen Tischtennis-Zwillinge, die in wenigen Tagen ihren 13. Geburtstag feiern können, hatten in Prag schon im vorigen Jahr auf sich aufmerksam gemacht, als sie in der Mannschaftsentscheidung mit Platz zwei für eine dicke Überraschung sorgten.

In der U13-Einzelkonkurrenz des Grand-Prix-Turniers 2023 imponierte Jonas Rinderer mit einem weiteren großartigen Auftritt. In der Gruppenphase bezwang er den Tschechen Tobias Fabian mit 3:1 (11:2, 12:10, 9:11, 11:5) und fertigte Aidan Amstad aus der Schweiz mit 3:0 (11:1, 11:1, 11:3) ab. Nach einem Freilos in der ersten K.o.-Runde untermauerte der Ruhmannsfeldener mit drei klaren 3:0-Erfolgen seine Ambitionen. Jonas bezwang Mark Handra aus Rumänien (11:3, 11:2, 11:6), gab im Achtelfinale seinem Kontrahenten Maor Nichanevic aus Israel das Nachsehen (11:5, 11:5, 11:7) und machte im Viertelfinale ebenfalls kurzen Prozess mit dem Slowaken Sebastian Hlosek (11:3, 11:3, 11:2).

Etwas mehr gefordert wurde das TV-Talent im Halbfinale von Marco Cisarek aus der Slowakei. Aber auch in dieser Partie gab Jonas Rinderer über weite Strecken den Ton an und behielt mit 3:1 (11:8, 10:12, 11:4, 11:7) die Oberhand. Im Endspiel legte er noch eine Schippe drauf. Der Ruhmannsfeldener triumphierte nach einer spielerischen und taktischen Meisterleistung mit 3:0 (11:7, 11:4, 16:14) gegen den Tschechen Jan Kunc, den Viertelfinalisten bei der kürzlichen Europameisterschaft, für die Jonas Rinderer trotz seines Sieges beim Bundesranglistenturnier nicht nominiert worden war.

Von seiner besten Seite präsentierte sich Fabian Rinderer beim Start in den Einzelwettkampf. In der Gruppe E bekam er es mit drei Konkurrenten zu tun, die er mit 3:0-Erfolgen klar beherrschte. Die Ergebnisse: 11:5, 11:3, 11:3 gegen Filip Hejkal aus Tschechien; 11:1, 11:1, 11:1 gegen Milan Mariak aus der Slowakei; 11:1, 11:2, 11:3 gegen Dan Gorel aus Israel. Wie sein Bruder, bekam Fabian beim K.o.-Rundenauftakt ein Freilos. In der zweiten Partie hielt er den Slowaken Ratislav Svec mit 3:1 (11:8, 12:10, 7:11, 11:5) in Schach, im Achtelfinale schaltete der TV-ler den Luxemburger Philip Theisen mit 3:0 (11:2, 11:4, 11:3) aus. Im Viertelfinalmatch musste Fabian Rinderer dann die Segel streichen gegen Malik Severinsen aus Dänemark. Nach zwei knapp verlorenen Durchgängen mit etwas Pech (9:11, 11:13), war im dritten Satz (3:11) die Luft raus.

Zum Mannschaftsbewerb gingen in Prag wieder Zweier-Teams an die Tische. In den beiden Gruppenspielen landeten die Rinderer-Buben deutliche 4:0-Siege gegen Gorel/Nichanevic aus Israel und die Tschechen Ratajski/Sulek. In beiden Partien setzten sich Jonas und Fabian mit jeweils zwei 3:0-Erfolgen souverän durch. Ähnliches Bild im Achtelfinale: Die Waldler schalteten das rumänische Duo Handra/Simo wieder mit 3:0 (Fabian zweimal 3:0, Jonas 3:0) aus. Gegen die Ruhmannsfeldener Talente hatten auch die Luxemburger Theisen/Schotthauer im Viertelfinale nichts zu bestellen, beim 3:0-Erfolg punkteten Fabian (zweimal 3:0) und Jonas (3:1).

Im Halbfinale kreuzten die Rinderers mit den Tschechen Jan Kunc/Lukas Elicer die Klingen. Letzterer hatte einen Glanztag erwischt. Gegen Elicer, der im Einzelturnier frühzeitig ausschied, verloren sowohl Fabian (1:3) als auch Jonas (2:3), der vorher Kunc (3:1) bezwungen hatte. Fabian musste sich dem Einzelzweiten mit 1:3 beugen, so dass die Ruhmannsfeldener im Halbfinale mit 1:3 den Kürzeren zogen und somit Dritter wurden. „Das war knapp, die Buben haben einige Chancen liegen gelassen. Schade, denn das Endspiel hätten sie sicher gewonnen“, resümierte Vater Hans Rinderer, der sich aber mit den Leistungen seiner Schützlinge in Prag vollauf zufrieden zeigte. Nun haben die Tischtennis-Hoffnungen ein paar Wochen Pause, ehe sie beim nächsten internationalen Kräftemessen in Senec/Tschechien wieder um Weltranglistenpunkte kämpfen werden. -kr


verfasst am 07.07.2023